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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Fsme- frühsommer- meningo- enzephalitis



FSME (Zecken-Infektion), Frühsommer-Meningo-Enzephalitis, eine vor allem in Mitteleuropa (Süddeutschland, Österreich, Tschechien und Slowakien) zwischen März und November (mit Gipfel im Juli und August) auftretende infektiöse Entzündung der Hirnhäute (Meningen) und des Gehirns (Enzephalon).

Erreger der Entzündung ist das FSME-Virus, ein Flavivirus aus der Virusfamilie der Togaviridae (siehe Arboviren); die ebenfalls von Zecken übertragene Lyme-Krankheit (oder Lyme-Borreliose) ist dagegen eine bakterielle Infektion. Erregerreservoir und Überträger des Virus sind verschiedene Zeckenarten, vor allem der Holzbock (Ixodes ricinus) und Ixodes persulcatus. Zu den Wirten dieser Zecken gehören Wühlmäuse und Fledermäuse. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch Zeckenstich oder durch infizierte Ziegen-, Schafs- oder Kuhmilch. FSME-Viren werden bei einem Zeckenstich sofort übertragen, Borrelien, die Erreger der Lyme-Krankheit, dagegen in der Regel erst nach einem Tag. Während also das rechtzeitige Entfernen einer Zecke vor der Lyme-Krankheit schützen kann, ist dies bei FSME nicht der Fall.

Die Erkrankung zeigt einen zweiphasigen Verlauf: Nach einer Inkubationszeit von sieben bis zehn Tagen kommt es zu grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen. Es folgt ein vier- bis fünftägiges fieberfreies Intervall, danach findet bei circa 10 Prozent der Infizierten ein erneuter Fieberanstieg statt mit einer Beteiligung des Zentralnervensystems (ZNS): Meningoenzephalitis mit Meningismussymptomen, Hyperkinesen (krankhafte Steigerung der Motorik mit unwillkürlich ablaufenden Bewegungen), Bewusstseins- und Sprachstörungen. Bei Schädigung der Vorderhornganglien des Rückenmarks (Myelomeningitis) kommt es zu Lähmungserscheinungen. Die Sterblichkeit liegt bei ungefähr 1 Prozent. Eine ursächliche Behandlung der FSME-Erkrankung mit Medikamenten ist nicht möglich.

Das FSME-Virus ist in Europa und in Asien verbreitet. In Deutschland gibt es Risikogebiete (bei jedem 25. bis 100. Zeckenstich besteht ein Infektionsrisiko) in Baden-Württemberg und Bayern; als Hochrisikogebiete (bei jedem 10. Stich besteht statistisch gesehen ein Infektionsrisiko) in diesen Bundesländern galten 1999 die Land- bzw. Stadtkreise Passau, Calw, Ortenaukreis, Rottweil, Emmendingen, Freiburg im Breisgau, Breisgau-Hochschwarzwald und Konstanz. In Österreich besteht insbesondere in den Flussniederungen entlang der Donau ein hohes Infektionsrisiko, in der Schweiz vor allem am Bodensee und im Rheintal. Man sollte Zeckenbissen durch geeignete Kleidung vorbeugen, die möglichst viel von der Hautoberfläche bedeckt, und den Kontakt mit der Vegetation meiden. Im Anschluss an einen Waldspaziergang empfiehlt es sich, den Körper nach Zecken abzusuchen. Festgesogene Zecken entfernt man mit Hilfe einer Pinzette durch langsam drehende Bewegungen, wobei man die Zecke vorsichtig möglichst nahe der Haut ergreift; in Apotheken sind spezielle Zeckenpinzetten erhältlich. Nach dem Entfernen wird die Stichstelle mit 70-prozentigem Alkohol desinfiziert.

Seit 1976 ist ein wirksamer aktiver Impfstoff verfügbar: Es werden drei Teilimpfungen verabreicht, nach drei Jahren erfolgt eine Auffrischung. Personen, die in Risikogebieten Zecken in besonderem Maße ausgesetzt sind (Waldarbeiter, Förster, Wanderer), wird eine aktive (vorbeugende) Immunisierung empfohlen. Passive Immunisierung mit FSME-Immunglobulin (Immunologie) ist bis zu vier Tage nach einem Zeckenbiss wirksam. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen in der Regel die Kosten für eine FSME-Impfung. Die Herstellerfirma Baxter-Immuno zog im April 2001 den gegen FSME (Frühsommer-Meningo-Enzephalitis) wirkenden Impfstoff Tico Vac zurück, nachdem insbesondere bei Kindern Impfreaktionen wie hohes Fieber, Schüttelfrost und starke Kopfschmerzen aufgetreten waren. Damit ist für Kinder bis zwölf Jahre kein Impfschutz mehr möglich, da der alternative Impfstoff Encepur nur für ältere Kinder und Erwachsene zugelassen ist. Wie das deutsche Amt für Sera und Impfstoffe mitteilte, nimmt eine FSME-Infektion bei Kindern zumeist einen leichten Verlauf, ohne dass Folgeschäden auftreten.



Schwedische Forscher berichteten 2001 in der Zeitschrift The Lancet, dass eine Zunahme von FSME-Erkrankungen im Raum Stockholm offenbar im Zusammenhang mit der globalen Erwärmung steht. Die Forscher hatten Daten von 1960 bis 1998 untersucht und festgestellt, dass die Zahl der Infektionen jeweils stieg, wenn zwei milde Winter aufeinander folgten. Milde Winter erhöhen die Zahl überlebender Zecken. Ein warmes Frühjahr lässt diese zudem zeitiger im Jahr aktiv werden, außerdem halten sich dann mehr Menschen leicht bekleidet im Freien auf.









www.aol.de

Die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis, kurz FSME, ist eine durch Zecken (Ixodes ricinus) als Vektor übertragene Viruserkrankung. Sie wird durch ein Flavivirus hervorgerufen.Die FSME ist in Zentral- und Nordeuropa sowie Rußland und auf dem Balkan verbreitet. Informationen und aktuelle Karten zur Verbreitung der FSME gibt die Firma Baxter (Hyland Immuno division).

Zu den Endemiegebieten gehören: Albanien, Bulgarien, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Italien, Jugoslawien (ehemaliges), Lettland, Litauen, Moldawien, Norwegen, Polen, Österreich, Rumänien, Rußland, Schweden, Schweiz, Slowakei, Tschechien, Ukraine, Ungarn und Weißrußland. Aus den übrigen GUS-Staaten liegen keine Angaben vor, es ist jedoch auch von einem FSME-Risiko auszugehen.

Die Inkubationszeit beträgt 3 bis 28 Tage (meist ca. 10 Tage).

Der typische Krankheitsverlauf zeigt meist zwei Phasen. In der ersten Phase treten unspezifische grippeähnliche Symptome auf. Sie dauert meist 3 bis 7 Tage. Neben Fieber (ca. 39 °C) sind heftige Kopf- und Gliederschmerzen typisch.

Bei etwa 10 Prozent der Infizierten kommt es nach einem kurzen Zeitraum ohne Beschwerden zu einer zweiten Krankheitsphase. In dieser kommt es zu einer Beteiligung des Nervensystemes. Erneut treten heftige Kopf- und Gliederschmerzen sowie ein starkes Krankheitsgefühl auf. Bei etwa der Hälfte der Betroffenen zeigen sich Symptome für eine Hirnhautentzündung (Meningitis). Bei etwa über einem Drittel auch Anzeichen für eine Beteiligung des Gehirnes (Enzephalitis bzw. Meningoenzephalitis) selbst. Auch zu einer Mitbeteiligung des Rückenmarkes (Enzephalomeningomyelitis) kann es kommen. Nach meist 3 Tagen beginnt eine Phase der Besserung, die sich kontinuierlich über 1 bis 3 Wochen hinzieht.

Beim mitteleuropäischen Erregertyp sterben etwa 1 Prozent der Erkrankten, beim osteuropäischen Erregertyp beträgt die Letalität ca. 20 Prozent. Bei etwa 10 Prozent der Erkrankten mit neurologischen Symptomen bleiben dauerhafte Schäden zurück (anhaltende Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen und psychische Erkrankungen, aber auch Querschnittslähmungen etc.).

Eine ursächliche Therapie gibt es nicht. Die Therapie ist rein symptomatisch, d.h. die Auswirkungen der Krankheiten wie Fieber etc. werden bekämpft.

Zur Vorbeugung sollte man den Kontakt mit Zecken meiden. Sinnvoll ist entsprechende Kleidung (lange Strümpfe und evtl. abgeschlossene Hosenbeine, Hut oder ähnliches sowie Repellents). Gegen die FSME kann man sich durch eine aktive Impfung schützen. Auch eine passive Impfung ist möglich. Sie sollte möglichst bald nach einer möglichen Ansteckung erfolgen; nur innerhalb der ersten 48 Stunden ist sie noch sinnvoll. Bei Kindern scheint eine passive Postexpositionsprophylaxe das Risiko von Komplikationen deutlich zu steigern - wenden Sie sich unbedingt an Ihren Kinderarzt.





















Zusammenfassung

Die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis, kurz FSME genannt, ist eine von Viren verursachte Infektionserkrankung, die ein bestimmtes regionales Verbreitungsmuster aufweist. Die Übertragung erfolgt durch einen Zeckenbiss. Das Infektionsrisiko ist dementsprechend in der warmen Jahreszeit höher und beträgt zwischen 1:25 und 1:100 nach einem Biss. 70% der Infektionen verlaufen unbemerkt und harmlos. Die übrigen 30% teilen sich je zur Hälfte in grippeähnliche, ebenso harmlose Erkrankungen und in gefürchtete \"echte FSME-Fälle\" mit Beteiligung des zentralen Nervensystems, die meist bleibende neurologische Schäden hinterlässt. Die Diagnose erfolgt aus der Krankengeschichte und dem Nachweis von bestimmten Antikörpern im Blut. Es existiert noch keine Behandlung, die zur Heilung führt. Aus diesem Grund ist die Prophylaxe durch eine Schutzimpfung in Risikogebieten ausdrücklich zu empfehlen. Daneben sollten auch Allgemeinmaßnahmen zum Schutz vor Zeckenbissen eingehalten werden. Die Sterblichkeit beträgt insgesamt 1-2%.

Allgemeines

Als Enzephalitis bezeichnet man allgemein eine entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, die bevorzugt oder ausschließlich das Hirnparenchym, also das eigentliche Hirngewebe, betrifft. Die Erkrankung kann sowohl die Hirnhäute miteinbeziehen, man spricht dann von einer Enzephalo-Meningitis, als auch auf das Rückenmark übergreifen, was zu einer Enzephalo-Myelitis führt.

Das geographische Verbreitungsgebiet ist bei einer Vielzahl dieser Erkrankungen in die Namensgebung eingeflossen, wie z.B. bei der Japanischen Enzephalitis oder der St.-Louis-Enzephalitis. Gelegentlich finden auch andere Charakteristika bei der Benennung dieser Erkrankungen Berücksichtigung, wie z.B. die jahreszeitliche Häufung im Frühjahr bei der Frühsommer-Meningo-Enzephalitis, auf die hier näher eingegangen werden soll.

Definition





Die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis ist eine in Zentraleuropa während der warmen Jahreszeit örtlich begrenzt auftretende Viruserkrankung, die fast ausschließlich durch Zeckenbisse auf den Menschen übertragen wird und in besonderem Maße das Gehirn betrifft

Ursachen

Eine Enzephalitis kann durch die verschiedensten Erreger hervorgerufen werden, so z.B. durch Viren, Bakterien oder Pilze. Die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis wird durch bestimmte Flaviviren ausgelöst.

Flaviviren, lat. Flavus = gelb, sind RNA-Viren aus der Familie der Togaviridae. Eine Vielzahl dieser Flaviviren kann beim Menschen eine Enzephalitis auslösen. Neben der Frühsommer-Meningo-Enzephalitis können dies z.B. die Japanische Enzephalitis, die St.-Louis-Enzephalitis oder die Murray-Valley-Enzephalitis sein.

Verbreitung

Die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis ist vorwiegend in Zentraleuropa, den Gebieten der ehemaligen Sowjetunion sowie in China anzutreffen. Außerhalb des deutschen Sprachraumes wird die Erkrankung auch als russische Frühsommerenzephalitis, als Taiga-Enzephalitis oder als Tick-born encephalitis bezeichnet.

Es sind 2 Subtypen des Frühsommer-Meningo-Enzephalitis-Virus bekannt, zum einen der westliche oder europäische Subtyp, zum anderen der östliche bzw. fernöstliche Subtyp. Beide befallen sowohl Säugetiere als auch Vögel. Die Überträger, d.h. Vektoren, der Viren sind bestimmte Zecken (Ixodes). Der westliche Subtyp wird hauptsächlich durch den so genannten \"Holzbock\" Ixodes ricinus, der östliche Subtyp durch Ixodes persulcatus übertragen.

Die Zecken nehmen die Erreger beim Blutsaugen auf. Nachdem sich die Viren in den Zecken vermehrt haben, gelangen sie u.a. auch in die Speicheldrüsen der Zecken und können so bei der nächsten Blutmahlzeit auf einen anderen Wirt, wie z.B. Füchse, Rehwild, Vögel oder eben auch auf den Menschen übertragen werden. Da Zecken sich bevorzugt in Sträuchern, dichtstehenden Gräsern sowie im Unterholz bis maximal 1,5 m über dem Erdboden aufhalten, ist die Gefahr gebissen zu werden in Laub- und Mischwäldern sowie an Wegrändern aber auch in Gärten und Parkanlagen besonders groß. Die jahreszeitliche Häufung im Frühsommer geht einerseits mit der Zeckenaktivität (am höchsten von April bis Juli) parallel, ist andererseits aber auch durch den vermehrten Aufenthalt leicht bekleideter Menschen bei Freizeitaktivitäten im Freien bedingt. Grundsätzlich kann man jedoch auch schon im März und auch noch spät im Oktober an einer Frühsommer-Meningo-Enzephalitis erkranken.

Es gibt Gebiete, so genannte Naturherdgebiete, in denen gehäuft Erkrankungen auftreten. In Deutschland betrifft dies Gegenden im östlichen Bayern und im südlichen Baden-Würtemberg. Ausgedehnte Naturherdgebiete finden sich außerdem in Russland, Lettland, Tschechien und Slowenien und mehreren anderen europäischen Ländern. Insbesondere gefährdet sind Personen, die in den Naturherdgebieten leben, sowie Personen, die sich häufig in Waldgebieten aufhalten, egal ob aus beruflichen Gründen, wie z.B. Forstarbeiter, oder um Freizeitaktivitäten nachzugehen, wie z.B. Wanderer, Radfahrer oder Camper. Die Mehrzahl der erkrankten Personen gehört zu der letztgenannten Gruppe.

Von untergeordneter Bedeutung ist die orale Übertragung der Erreger über den Genuss unpasteurisierter Milchprodukte von infizierten Kühen, Ziegen oder Schafen. Eine aerogene Erregerübertragung, also eine Übertragung über die Atemluft, ist durch Einzelbeobachtungen in Laboratorien gesichert in der Praxis aber extrem selten.

Häufigkeit

In den Naturherdgebieten in Deutschland werden zwischen 100 und 300 Erkrankungen pro Jahr beobachtet. Studien haben gezeigt, dass in diesen Gebieten bei jedem 25. bis 100. Zeckenbiss ein Infektionsrisiko besteht. In allen übrigen Gegenden tritt die Erkrankung nur in Einzelfällen auf.

Inkubationszeit

Die Inkubationszeit beträgt zwischen 7 und 14 Tagen, kann in Ausnahmefällen aber auch bis zu 4 Wochen betragen.

Symptome

Der Zeckenbiss ist schmerzlos und wird daher im allgemeinen nicht bemerkt. Wenn es zu einer Infektion mit dem Virus kommt, können 2 Verlaufsformen unterschieden werden: die inapparente, d.h. nicht in Erscheinung tretende Infektion, sowie die manifeste, d.h. die an Symptomen erkennbare Infektion.

Inapparenter Verlauf
Bei der überwiegenden Mehrzahl der infizierten Personen (ca. 70%) verläuft die Infektion asymptomatisch, d.h. völlig ohne Symptome. Hier weisen lediglich bestimmte Blutuntersuchungen die abgelaufene Infektion nach.


Manifester Verlauf
Bei den übrigen ca. 30% der Infizierten kommt es zur Manifestation der Erkrankung. Innerhalb dieser Verlaufsform können 2 aufeinanderfolgende Phasen unterschieden werden, wobei die Erkrankung meist nach der 1. Phase abklingt ohne in die 2. Phase überzugehen.


Phase
Diese Phase dauert zwischen drei und sieben Tagen und ist durch das Auftreten grippeähnlicher Symptome, wie leichtem Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Husten gekennzeichnet. Die Erkrankung heilt bei den meisten Patienten mit dieser Phase folgenlos ab.


Phase
Nur bei 10 bis 20% der Patienten der 1. Phase geht die Erkrankung nach einem fieberfreien Intervall von ca. ein bis zwei Wochen in die 2. Phase gehen. Diese Phase ist durch die Infektion des Nervensystems gekennzeichnet. Nach den vorrangig befallenen Strukturen unterscheidet man die Meningitis, d.h. die Entzündung des Hirnhäute, die Enzephalo-Meningitis, d.h. die Entzündung von Gehirn und Hirnhäuten, sowie die Meningo-Enzephalo-Myelitis, d.h. die Entzündung von Hirnhäuten, Gehirn und Rückenmark.

Meningitis
Diese Patienten leiden unter starken Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen sowie Nackensteifigkeit. Im Allgemeinen klingen diese Beschwerden nach ein bis zwei Wochen folgenlos ab.

Enzephalo-Meningitis
Zusätzlich zu den Symptomen der Meningitis treten bei diesen Patienten als Ausdruck der Beteiligung des Gehirn zusätzlich Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma, Krampfanfälle sowie Bewegungsstörungen insbesondere der Gesichtsmuskulatur auf. Diese Erkrankung heilt in ein bis drei Wochen ab.

Meningitis-Enzephalo-Myelitis
Diese Erkrankungsform äußert sich zusätzlich zu den oben beschriebenen Symptomen in schlaffen Lähmungen des Schultergürtels, der Arme aber auch der Beine, ähnlich der Poliomyelitis (Kinderlähmung). Diese Lähmungen können sowohl plötzlich vorhanden sein, als auch sich langsam über mehrere Tage entwickeln. Die Dauer dieser Erkrankungsform ist mit bis zu zwei Monaten am längsten.

Diagnose

Erste Hinweise ergeben sich durch die Befragung nach Zeckenbissen. Bei dem Verdacht auf eine Frühsommer-Meningo-Enzephalitis sollten immer serologische Blutuntersuchungen erfolgen, d.h. der Nachweis spezifischer IgM-Antikörper zur Sicherung der Diagnose. Prinzipiell kann das Virus zu Beginn der Erkrankung im Blut nachgewiesen werden, da Symptome wenn überhaupt, dann erst zu einem späteren Zeitpunkt auftreten, erfolgt diese Untersuchung nur sehr selten. Bei tödlichen Verläufen kann das Virus im Hirngewebe nachgewiesen werden.

Therapie

Ein Medikament gegen Flaviviren, wie z.B. Antibiotika gegen bestimmte Bakterien, gibt es nicht. Die Therapie beschränkt sich auf symptomatische, pflegerische Maßnahmen, wie z.B. Bettruhe, schmerzlindernde, beruhigende und krampflösende Medikamente. Patienten in der 2. Phase der Erkrankung bedürfen der ständigen Überwachung, um beim Auftreten von Komplikationen, wie z.B. Krampfanfällen, sofort eingreifen zu können.

Komplikationen

Durchschnittlich ist bei 10% der Erkrankten der 2. Phase mit bleibenden Schäden zu rechnen, wobei hier vorrangig Patienten mit Meningo-Enzephalo-Myelitis betroffen sind. Dazu gehören sowohl neurologische Schäden, wie z.B. epileptische Anfälle, Parkinson-Syndrom oder Lähmungen, aber auch psychische Schäden, wie Intelligenz- und Verhaltensstörungen. Die Komplikationsrate ist bei Kindern wesentlich höher, und zwar bis zu 70% bei Meningo-Enzephalo-Myelitis im Kleinkindalter.

Prognose

Die Prognose ist vom Erkrankungsalter und dem Krankheitsverlauf abhängig. Die schlechteste Prognose haben Kleinkinder (höchste Komplikationsrate) sowie ältere Patienten (höchste Letalitätsrate) mit Meningo-Enzephalo-Myelitis.


Letalitiät

Die durchschnittliche Letalität der Erkrankung liegt bei 1 bis 2%. Bei Patienten mit Meningo-Enzephalo-Myelitis kann sie jedoch bis zu 20% betragen. Die Letalitätsrate nimmt mit steigendem Lebensalter zu.

Prophylaxe

Die Prophylaxe umfasst die Expositionsprophylaxe und die Immunisierung, also Impfung. Zur Expositionsprophylaxe gehören Maßnahmen zum Schutz vor Zeckenbissen, wie das Meiden von Risikobereichen oder das Tragen von schützender Kleidung. Nach dem Aufenthalt im Freien sollte der Körper nach Zecken abgesucht werden. Werden dabei Zecken entdeckt sollten diese sofort vorsichtig, d.h. ohne die Zecke zusammen zudrücken, entfernt werden, um zu verhindern, dass zusätzlich virusinfizierter Speichel in die Bisswunde gelangt.



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Frühsommer- Meningo- Enzephalitis






Einleitende Zusammenfassung



Die Frühsommer- Meningo- Enzephalitis, auch FSME genannt, wird von Viren verursacht und ist eine Viruserkrankung, die ein bestimmtes regionales Verbreitungsmuster aufweist. Die Übertragung erfolgt meistens durch einen Zeckenbiss. In der warmen Jahreszeit ist das Infektionsrisiko wesentlich höher. 70% der Infektionen verlaufen unbemerkt und harmlos. Die restlichen 30% teilen sich je zur Hälfte in grippeähnliche und harmlose Erkrankungen und in "echte FSME - Fälle" mit Beteiligung des ZNS. Die Diagnose erfolgt aus der Krankengeschichte und den im Blut nachgewiesenen bestimmten Antikörpern. Es gibt noch keine zur Heilung führenden Behandlungen. Gerade deshalb ist es wichtig sich selbst von vornherein zu schützen, wie z.B. durch eine Schutzimpfung in Risikogebieten.







Allgemeines



Als Enzephalitis wird im Allgemeinen eine entzündliche Erkrankung des Zentralen Nervensystems (ZNS) bezeichnet, die bevorzugt das Hirngewebe betrifft. Werden die Hirnhäute miteinbezogen spricht man von einer Enzephalo- Meningitis. Greift die Erkrankung auf das Rückenmark über, führt dies zu einer Enzephalo- Myelitis.







Definition



Die Frühsommer- Meningo- Enzephalitis wird fast ausschließlich durch Zeckenbisse auf den Menschen übertragen. Sie betrifft in besonderem Maße das Gehirn und tritt in Zentraleuropa während der warmen Jahreszeit- örtlich begrenzt- auf.







Ursachen



Eine Enzephalitis kann durch die verschiedensten Erreger hervorgerufen werden, z.B. durch Viren, Bakterien der Pilze. Die Frühsommer- Meningo- Enzephalitis wird jedoch durch bestimmte Flavi- Viren verursacht.

(Flaviviren, lat. Flavus= gelb, eine Vielzahl der genannten Viren ist in der Lage eine Enzephalitis beim Menschen auszulösen. Es gibt noch weitere wie z.B. die Japanische Enzephalitis, die St. Louis Enzephalitis oder die Murray- Valley Enzephalitis.)









Verbreitung



Das FSME-Virus ist in Europa und in Asien verbreitet. In Deutschland gibt es Risikogebiete (bei jedem 25. bis 100. Zeckenstich besteht ein Infektionsrisiko) in Baden-Württemberg und Bayern; als Hochrisikogebiete (bei jedem 10. Stich besteht statistisch gesehen ein Infektionsrisiko) in diesen Bundesländern galten 1999 die Land- bzw. Stadtkreise Passau, Calw, Ortenaukreis, Rottweil, Emmendingen, Freiburg im Breisgau, Breisgau-Hochschwarzwald und Konstanz. In Österreich besteht insbesondere in den Flussniederungen entlang der Donau ein hohes Infektionsrisiko, in der Schweiz vor allem am Bodensee und im Rheintal.

Die Erreger werden beim Blutsaugen von den Zecken aufgenommen. Nachdem sich die Viren in den Zecken vermehrt haben, gelangen sie u.a. auch in die Speicheldrüsen der Zecken und können so bei der nächsten Blutmahlzeit auf einen anderen Wirt, wie z.B. Füchse, Rehwild, Vögel oder eben auch auf den Menschen übertragen werden. Zecken halten sich bevorzugt in Sträuchern, dichtstehenden Gräsern sowie im Unterholz bis maximal 1,5 m über dem Erdboden auf. Somit ist die Gefahr gebissen zu werden in Laub- und Mischwäldern sowie an Wegrändern aber auch in Gärten und Parkanlagen besonders groß. Die Häufung im Frühsommer geht einerseits mit der Zeckenaktivität (am höchsten von April bis Juli) parallel, ist andererseits aber auch durch den vermehrten Aufenthalt leicht bekleideter Menschen bei Freizeitaktivitäten im Freien bedingt. Grundsätzlich kann man jedoch auch schon im März und auch noch spät im Oktober an einer Frühsommer-Meningo-Enzephalitis erkranken.

Es gibt Gebiete, so genannte Naturherdgebiete, in denen gehäuft Erkrankungen auftreten. In Deutschland betrifft dies Gegenden im östlichen Bayern und im südlichen Baden-Württemberg. Ausgedehnte Naturherdgebiete finden sich außerdem in Russland, Lettland, Tschechien und Slowenien und mehreren anderen europäischen Ländern. Insbesondere gefährdet sind Personen, die in den Naturherdgebieten leben, sowie Personen, die sich häufig in Waldgebieten aufhalten, egal ob aus beruflichen Gründen, wie z.B. Forstarbeiter, oder um Freizeitaktivitäten nachzugehen, wie z.B. Wanderer, Radfahrer oder Camper. Die Mehrzahl der erkrankten Personen gehört zu der letztgenannten Gruppe.

Von untergeordneter Bedeutung ist die orale Übertragung der Erreger über den Genuss unpasteurisierter Milchprodukte von infizierten Kühen, Ziegen oder Schafen. Eine aerogene Erregerübertragung, also eine Übertragung über die Atemluft, ist durch Einzelbeobachtungen in Laboratorien gesichert in der Praxis aber extrem selten.



Inkubationszeit

Die Inkubationszeit beträgt zwischen 3 und 10 Tagen, kann in Ausnahmefällen aber auch bis zu 4 Wochen betragen.





Symptome

Da ein Zeckenbiss schmerzlos ist wird er meistens nicht bemerkt. Kommt es zu einer Infizierung mit dem Virus, so gibt es zwei Verlaufsformen die unterschieden werden in: die inapparente, d.h. nicht in Erscheinung tretende Infektion, und die manifeste, d.h. die an Symptomen erkennbare Infektion.

Inapparenter Verlauf

Bei der überwiegenden Mehrzahl der infizierten Personen (ca. 70%) verläuft die Infektion asymptomatisch, d.h. völlig ohne Symptome. Hier weisen lediglich bestimmte Blutuntersuchungen die abgelaufene Infektion nach.


Manifester Verlauf

Bei den übrigen ca. 30% der Infizierten kommt es zur Manifestation der Erkrankung. Innerhalb dieser Verlaufsform können 2 aufeinander folgende Phasen unterschieden werden, wobei die Erkrankung meist nach der 1. Phase abklingt ohne in die 2. Phase überzugehen.

1. Phase

Diese Phase dauert zwischen drei und sieben Tagen und ist durch das Auftreten grippeähnlicher Symptome, wie leichtem Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Husten gekennzeichnet. Die Erkrankung heilt bei den meisten Patienten mit dieser Phase folgenlos ab.

2. Phase

Nur bei 10 bis 20% der Patienten der 1. Phase geht die Erkrankung nach einem fieberfreien Intervall von ca. ein bis zwei Wochen in die 2. Phase gehen. Diese Phase ist durch die Infektion des Nervensystems gekennzeichnet. Nach den vorrangig befallenen Strukturen unterscheidet man die Meningitis, d.h. die Entzündung des Hirnhäute, die Enzephalo-Meningitis, d.h. die Entzündung von Gehirn und Hirnhäuten, sowie die Meningo-Enzephalo-Myelitis, d.h. die Entzündung von Hirnhäuten, Gehirn und Rückenmark.

Meningitis
Diese Patienten leiden unter starken Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen sowie Nackensteifigkeit. Im Allgemeinen klingen diese Beschwerden nach ein bis zwei Wochen folgenlos ab.

Enzephalo-Meningitis
Zusätzlich zu den Symptomen der Meningitis treten bei diesen Patienten als Ausdruck der Beteiligung des Gehirn zusätzlich Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma, Krampfanfälle sowie Bewegungsstörungen insbesondere der Gesichtsmuskulatur auf. Diese Erkrankung heilt in ein bis drei Wochen ab.

Meningitis-Enzephalo-Myelitis
Diese Erkrankungsform äußert sich zusätzlich zu den oben beschriebenen Symptomen in schlaffen Lähmungen des Schultergürtels, der Arme aber auch der Beine, ähnlich der Poliomyelitis (Kinderlähmung). Diese Lähmungen können sowohl plötzlich vorhanden sein, als auch sich langsam über mehrere Tage entwickeln. Die Dauer dieser Erkrankungsform ist mit bis zu zwei Monaten am längsten.



Diagnose

Erste Hinweise ergeben sich durch die Befragung nach Zeckenbissen. Bei dem Verdacht auf eine Frühsommer-Meningo-Enzephalitis sollten Blutuntersuchungen erfolgen, d.h. der Nachweis spezifischer IgM-Antikörper zur Sicherung der Diagnose. Prinzipiell kann das Virus zu Beginn der Erkrankung im Blut nachgewiesen werden, da Symptome wenn überhaupt, dann erst zu einem späteren Zeitpunkt auftreten, erfolgt diese Untersuchung nur sehr selten. Bei tödlichen Verläufen kann das Virus im Hirngewebe nachgewiesen werden.



Therapie

Ein Medikament gegen Flaviviren, wie z.B. Antibiotika gegen bestimmte Bakterien, gibt es nicht. Die Therapie ist auf symptomatische, pflegerische Maßnahmen, wie z.B. Bettruhe, schmerzlindernde, beruhigende und krampflösende Medikamente beschränkt. Patienten in der 2. Phase der Erkrankung bedürfen der ständigen Überwachung, um beim Auftreten von Komplikationen, wie z.B. Krampfanfällen, sofort eingreifen zu können.



Komplikationen

Durchschnittlich ist bei 10% der Erkrankten der 2. Phase mit bleibenden Schäden zu rechnen, wobei hier vorrangig Patienten mit Meningo-Enzephalo-Myelitis betroffen sind. Dazu gehören sowohl neurologische Schäden, wie z.B. epileptische Anfälle, Parkinson-Syndrom oder Lähmungen, aber auch psychische Schäden, wie Intelligenz- und Verhaltensstörungen. Die Komplikationsrate ist bei Kindern wesentlich höher, und zwar bis zu 70% bei Meningo-Enzephalo-Myelitis im Kleinkindalter.





Prognose

Die Prognose ist vom Erkrankungsalter und dem Krankheitsverlauf abhängig. Die schlechteste Prognose haben Kleinkinder (höchste Komplikationsrate) sowie ältere Patienten (höchste Letalitätsrate) mit Meningo-Enzephalo-Myelitis.




Sterblichkeitsrate

Die durchschnittliche Letalität der Erkrankung liegt bei 1 bis 2%. Bei Patienten mit Meningo-Enzephalo-Myelitis kann sie jedoch bis zu 20% betragen. Die Letalitätsrate nimmt mit steigendem Lebensalter zu.



Prophylaxe

Die Prophylaxe umfasst die Expositionsprophylaxe und die Immunisierung, also Impfung. Zur Expositionsprophylaxe gehören Maßnahmen zum Schutz vor Zeckenbissen, wie das Meiden von Risikobereichen oder das Tragen von schützender/ Körperflächenabdeckender Kleidung. Nach dem Aufenthalt im Freien sollte der Körper nach Zecken abgesucht werden. Werden dabei Zecken entdeckt sollten diese sofort vorsichtig, d.h. ohne die Zecke zusammen zudrücken, entfernt werden, um zu verhindern, dass zusätzlich virusinfizierter Speichel in die Bisswunde gelangt.

 
 

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