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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Entstehung - autismus





Bis heute ist es nicht gelungen, die wirklichen Ursachen des Autismus zu erforschen, aber es gibt einige Ansätze. Die Ursachen dürften in erster Linie in körperlichen Faktoren wie genetischen und neurobiologischen Veränderungen liegen. Daneben können psychologische Aspekte eine wohl untergeordnete Rolle spielen.

4.1. Psychologische Aspekte:
Lange Zeit ging man davon aus, dass das Verhalten der Eltern, insbesondere der Mutter, eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Autismus spielt. Es wurde angenommen, dass die Eltern und insbesondere die Mutter ablehnend auf ihr Kind reagieren und sich das Kind deshalb in eine eigene Welt zurückzieht, in der es vor Enttäuschungen und Verletzungen geschützt ist. Inzwischen gilt diese Erklärung aber als unhaltbar. Zum einen konnte nicht nachgewiesen werden, dass sich die Eltern autistischer Kindern durch besondere Kälte oder Ablehnung auszeichnen, zum anderen treten die Symptome häufig schon im frühen Säuglingsalter auf, was eher auf biologische Ursachen hinweist. Außerdem stellt sich die Frage, ob die angenommenen Besonderheiten des Elternverhaltens nicht eher eine Folge als eine Ursache der Störung des Kindes sind. Bei der Entstehung des psychogenen Autismus hingegen wird weiterhin vermutet, dass psychische Faktoren Einfluss auf die Krankheit haben. Es wird angenommen, dass bei Vorhandensein einer autistischen Veranlagung anhaltende emotionale Frustrationen und extreme Vernachlässigung zum Ausbruch der Störung führen. Bezeichnenderweise gehen die Symptome des psychogenen Autismus (gestörte Kommunikationsfähigkeit, emotionale Gleichgültigkeit) bei intensiver und dauerhafter Zuwendung rasch zurück.

4.2. Genetische Faktoren:
Da bei nahen Verwandten von Autisten eine erhöhte Anfälligkeit für autistische Symptome besteht, ist es sehr wahrscheinlich, dass Vererbung eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Autismus spielt. So haben Studien ergeben, dass die Wahrscheinlichkeit, dass bei einem autistischen Zwillingskind auch der andere Zwilling betroffen ist, sehr hoch ist. Sie beträgt bei eineiigen Zwillingen ca. 95,7% und bei zweieiigen Zwillingen 23,5%. Auch sind bei Geschwistern von autistischen Kindern, die selbst nicht an Autismus leiden, vermehrt Auffälligkeiten wie Sprachentwicklungsstörungen und geistige Defizite festgestellt worden.


4.3. Biochemische Faktoren:
Bei vielen Autisten ist ein erhöhter Spiegel des Hirnbotenstoffs Serotonin gefunden worden, wie er auch bei Kindern mit geistiger Behinderung auftritt. Darüber hinaus reagiert das Immunsystem einiger autistischer Kinder auf diesen körpereigenen Stoff mit einer Abwehrreaktion. Auch in Bezug auf die Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin, die für die Erregungsübertragung verantwortlich sind, weisen manche Betroffene Auffälligkeiten auf. Die Störung des Haushalts dieser Botenstoffe wird zur Erklärung des problematischen Sozialverhaltens, der Aufmerksamkeitsdefizite und der Lernschwierigkeiten autistischer Kinder herangezogen.

4.4. Neurologische Faktoren:
Bei Untersuchungen von autistischen Kindern wurde auch oft festgestellt, dass das Hirnwellenmuster gestört und die Hirndurchblutung vermindert ist. Es ist auch nachgewiesen worden, dass bei einem Teil der Autisten bestimmte Hirngebiete unterentwickelt sind. Die Hirngebiete und -funktionen, bei denen eine Beeinträchtigung festgestellt wurde, stehen im Zusammenhang mit der Entwicklung von Sozialverhalten und Sprache. Das Ausmaß der Hirnveränderungen scheint mit der Schwere der Symptomatik im Zusammenhang zu stehen. Wenn die Mutter während der Schwangerschaft an Röteln erkrankt, ist das Risiko, dass das Kind autistische Symptome entwickelt, gegenüber einem normalen Schwangerschafts-verlauf etwa um das zehnfache erhöht. Bei Erkrankungen wie Hirn- und Hirnhautentzündungen, die zu einer Schädigung des zentralen Nervensystems führen, können in der Folge Störungen auftreten, die dem Autismus gleichen. Sauerstoffmangel oder Infektionskrankheiten der Mutter während der Schwangerschaft können schon zu pränatalen Schädigungen des Zentralnervensystems führen.

 
 



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