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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Der hiv - antikörpertest





Es gibt mehrere HIV-Nachweismethoden, davon beschreibe ich zwei

13.1) Test 1
Nachweis von Antikörpern gegen die Proteine des HIV. Das Immunsystem eines Infizierten reagiert auf die Anwesenheit von HIV mit der Bildung von Antikörpern gegen die Oberflächenproteine oder auch die Kapsidproteine und Enzyme des Virus. Durch die Bindung dieser gegen Virusproteine gerichteten Antikörper an gentechnisch hergestellte HIV-Proteine und eine anschließende Färbung kann eine Infektion nachgewiesen werden. Dies sind die sogenannten Suchtests. Sie müssen aber in jedem Fall durch einen zweiten Test, den Bestätigungstest, überprüft werden.


13.2) Test 2
Nachweis von HIV-Erbgut. Mit dieser Nachweismethode, der sogenannten Polymerase-Kettenreaktion, kann man eine Infektion mit AIDS-Viren durch den Nachweis des Viruserbguts feststellen. Die Polymerase-Kettenreaktion beruht auf einer spezifischen Vervielfältigung von Nukleinsäuren, hier denen des Viruserbguts. Je mehr Erbgut man auf diese Weise findet, desto mehr AIDS-Viren waren im untersuchten Blut oder Gewebe vorhanden. Diese Methode ist trotz ihrer sehr hohen Empfindlichkeit viel komplizierter und teurer.

Diesen Test setzt man aber noch nicht für den Routineeinsatz bei Blutspenden. Dieser Test kann nämlich in seltenen Fällen negative Werte anzeigen, obwohl eine Infektion vorliegt. Dann ist einfach zu wenig Virus im Blut vorhanden, weil noch sehr wenig davon produziert wurde. Da die Konzentration an AIDS-Viren im Blut kurz nach einer Infektion recht hoch ist und nach etwa einem Monat stark absinkt, können dann selbst mit dieser sehr empfindlichen Methode nur sehr wenige AIDS-Viren nachgewiesen werden. Danach steigt die Konzentration der Viren im Lymphgewebe und im Blut wieder an.

13.3) Antikörper-negativ (testnegativ)
Atikörper-negativ sind Menschen, in deren Blut keine oder noch keine HIV-Antikörper nachgewiesen wurden. Das bedeutet im einen Falle, dass der betreffende Mensch noch nie mit dem Aidsvirus in Kontakt gekommen ist, also nicht angesteckt ist (HIV-negativ). Im anderen Falle ist der betreffende Mensch wohl angesteckt (HIV-positiv), zur Zeit des Testes sind in seinem Blut jedoch noch keine HIV-Antikörper nachweisbar. Das bedeutet: Ein negativer Antikörpertest schliesst eine Infektion mit dem Aidsvirus nicht sicher aus, weil eine Ansteckung, die erst kurze Zeit vor dem Test erfolgt ist, nicht erkannt wird. Natürlich schützt ein negativer Antikörperstest nicht vor Ansteckung.


13.4) Antikörper-positiv (testpositiv)
Ein Antikörper-positives Testresultat ist ein sicherer Hinweis auf eine Infektion mit dem Aidsvirus. Ausgenommen sind Neugeborene von HIV-positiven Müttern, die von diesen regelmässig die Antikörper, nicht aber immer auch das Aidsvirus übertragen erhielten.

Heute sind Testverfahren bekannt, die das Virus direkt erfassen. Vor kurzem wurde eine Methode entwickelt, die es sogar ermöglicht, das Viruserbgut in der Wirtszelle aufzuspüren. Wohl kann mit diesen neuen Testverfahren eine Aidsinfektion sicher und früher festgestellt werden als mit dem Antikörpertest, doch sind diese Methoden gegenwärtig noch so aufwendig und teuer, dass sie erst in ganz bestimmten Fällen angewendet werden.

13.5) Der Test ist sinnvoll
 für Personen, die sich seit 1979 irgendeinmal risikoreich verhalten haben.
 für Personen, die eine feste Beziehung eingehen wollen, aber aufgrund ihrer bisherigen Partnerschaften ein Ansteckungsrisiko nicht ausschliessen können
 für Paare, die ein Kind haben wollen und eine frühere Ansteckung nicht ausschliessen können.


13.6) Beratung ist notwendig
Wer sich einem HIV-Antikörpertest unterziehen möchte, braucht zuvor Rat von seinem Hausarzt, der Aids-Hilfe oder einer anderen Beratungsstelle. In einem persönlichen Gespräch wird nicht nur geklärt, ob ein Test sinnvoll oder notwendig ist, sondern auch, wie der Betreffende mit einem möglichen positiven Testresultat und den dadurch ausgelösten Ängsten umgehen kann. Fällt der Test tatsächlich positiv aus, muss in weiteren Gesprächen beraten werden, wie sich der Betroffene in Zukunft gegenüber sich selbst und gegenüber seiner Umgebung verhalten soll. Jeder Testpositive braucht Verständnis, Rat und oft auch Hilfe.

Aids-Hilfe Luzern, Postfach 2004, 6002 Luzern

Hauptnummer:041 / 410 69 60
anonyme Beratung:041 / 410 68 48

13.7) Blutspenden werden getestet
Seit dem 1. November 1985 werden in der Schweiz alle Blutspenden auf HIV-Antikörper getestet. Das gilt auch für Blut, das für die Herstellung von Blutpräparaten verwendet wird. Hinzu kommt, dass Blutspender vor der Blutentnahme schriftlich aufgefordert werden, vom Spenden abzusehen, falls sie sich dem Risiko einer Ansteckung ausgesetzt haben könnten.

Das Blut von testpositiven Spendern wird vernichtet. Damit ist die Übertragung des HIV durch infiziertes Blut oder durch Blutpräparate praktisch ausgeschlossen.

Blutspenden ist kein Gratis-HIV-Antikörpertest! Wer sich angesteckt haben könnte und trotzdem Blut spendet, handelt verantwortungslos!

13.8) Wie kommt man zu einem HIV-Antikörpertest?
Ein Beispiel:
Peter ist 23. In den letzten Jahren hat er mehrere sexuelle Erfahrungen gemacht. Er fühlt sich unsicher und möchte seine neue Freundin nicht gefährden. Peter entschliesst sich zum Test. Er lässt sich bei der Aids-Hilfe beraten und erfährt, dass es zwei Möglichkeiten gibt: entweder beim Hausarzt oder anonym im Spital. Er zieht den anonymen Test vor. Peter meldet sich telefonisch an und erscheint zum vereinbarten Termin im Spital. Peter berichtet:

Die Sekretärin der HIV-Sprechstunde war gerade am Telefon. So konnte ich mich noch ein wenig umsehen. Ein war ein freundlich ausgestatteter Raum. An der Wand stand ein Gestell mit vielen Heftchen und Prospekten. Es hatte sogar ein Körbchen mit Präservativmustern. Die Sekretärin gab mir eine Broschüre über Aids, zwei Fragebogen und eine persönliche Nummer. Sie bat mich, den einen Fragebogen sogleich auszufüllen. Wenn mir etwas unklar sei, dürfe ich sie ohne weiteres fragen.

Ich setzte mich hin und begann mit dem Ausfüllen. Zuerst wird nach Geburtsjahr, Nationalität, Wohnkanton und Zivilstand gefragt. Dann geht es um Drogenkonsum und Sexualkontakte, z.B.: "Haben Sie in den Jahren seit 1980 Drogen gespritzt? Weisen einer oder mehrere Ihrer Sexualpartner ein besonderes Risiko auf, das Aidsvirus in sich zu tragen? Hat sich Ihr Sexualverhalten seit 1986 im Hinblick auf eine mögliche Ansteckung mit dem Aidsvirus verändert?" Schliesslich wird gefragt, ob man seit 1980 Bluttranfusionen erhalten habe. Zum Schluss konnte ich noch mein persönliches Codewort bestimmen. Nach meinem Namen fragte mich niemand. Die Sekretärin sagte mir, ich könne das Testresultat in einer Woche abholen. Wenn ich verhindert sei, persönlich vorbeizukommen, könne ich auch telefonieren. Dann bezahlte ich 30 Franken für die Durchführung des Tests.

Nach kurzer Zeit betrat ein Arzt das Sekretariat. Er stellte sich vor und führte mich in einen Raum, wo wir allein und ungestört waren. Wir setzten uns an ein Tischchen, und der Arzt übertrug meine Angaben auf den Fragebogen des Bundesamtes für Gesundheitswesen. Zwischendurch stellte er die eine oder andere ergänzende Frage. Zum Schluss fragte er mich, warum ich den Test machen lasse. Wir sprachen auch darüber, wie ich mit einem positiven Testresultat leben könnte. Das hat mich sehr beschäftigt.

Nach diesem recht ausführlichen Gespräch führte mich der Arzt in ein Zimmer, wo mir eine Krankenschwester Blut entnahm. Mit einem kleinen Pflaster am Arm und beunruhigenden Gedanken im Kopf verliess ich das Spital. In einer Woche werde ich wieder vorbeigehen, damit mir der Arzt mitteilen kann, wie der Test ausgefallen ist.

 
 



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