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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Cocain



Das Alkaloid Cocain wird aus dem Cocastrauch gewonnen.
Der %-Gehalt des Cocain in den Blättern ist sehr stark abhängig vom Klima.
ERYTHROXYLUM COCA wächst unter tropischen Klimabedingungen und enthält ca. 1,8 % Cocain in den Blättern.
ERYTHROXYLUM NOVOGRANATENSE wächst in trockenem Klima und enthält deshalb kein Cocain.

Seine Wirkung ist seit 5000 Jahren bekannt. Nach dem Glauben der Indios schuf Gott die Cocapflanze "Inti" um Hunger und Durst zu vertreiben.
Cocablätter wurden mit Pottasche bestreut und gekaut (Freisetzung des Wirkstoffes). Damals war der Cocaingenuß aber stark reglementiert und nur zu festlichen Anlässen gestattet.
In Österreich erschien es erstmals 1884, als es Dr. Carl Koller als Anästhetikum bei einer Augenoperation verwendete. Auch Sigmund Freud setzte es zur Behandlung von Morphinisten ein.
Um 1890 findet eine starke Suchtverbreitung statt (Halsted und Hall verfielen unter anderem nach zahlreichen vergeblichen Versuchen der Droge) - Cocain wurde zur "Schickeria - Droge".

Wirkungsmechanismus:
Als Lokalanästhetikum blockiert Cocain primär sensorische Nervenfasern vasokonstriktorisch (gefäßverengend), bei höherer Dosierung auch motorische (haben einen größeren Durchmesser - Wirkung nimmt ab). Es wirkt unter anderem auf das zentrale Nervensystem, lokal betäubt Nervenzellen und macht sie gegen Reize (z.B. Schmerz) unempfindlich
Ionenkanäle (hauptsächlich die der Na-Ionen) werden durch Membranexpansion blockiert  niedrige Erregbarkeit
Cocain setzt nur sehr geringe Mengen Noradrenalin frei, erhöht aber trotzdem die Konzentration der Catecholamine an den Rezeptoren, weil es die Wiederaufnahme von Noradrenalin durch die präsynaptische Membran blockiert. Die Wirkung von indirekten Sympathomimetika (z.B. Amphetamine) wird dagegen durch Cocain gehemmt, da diese nicht mehr in die Zellen eindringen und kein Noradrenalin freisetzen können.


Cocain wird meist geschnupft.
CRACK = Cocain + NaHCO3 + Zitronensäure; diese Elemente werden gemeinsam verbrannt und der daraus entstehende Dampf wird eingeatmet (Crackpfeife). Im Unterschied zu reinem Cocain tritt ein "Flashmoment" (das Gefühl überwältigt den Konsumenten) ein.

Spezielle Wirkungen:
Cocain wirkt psychostimulierend und lokalbetäubend.
Meist wird es geschnupft und gelangt so durch die Nasenschleimhaut in das Blut  gute Bioverfügbarkeit.

Zu bemerken sind:
 Eine gewisse Euphorie und Hochstimmung
 Die Unterdrückung des Hunger- und Durstgefühles
 Eine Zunahme der Aufmerksamkeit
 Erhöhte Konzentrationsfähigkeit
 Eine Zunahme der Leistungsfähigkeit
 Ein Gefühl der übermenschlichen Stärke

Die Wirkung hält nur kurz an und endet oft in Angstzuständen mit ausgeprägter Aggressionsneigung oder auch in Erschöpfung.
Chronischer Mißbrauch kann mitunter zu Delirien, tiefen Depressionen und paranoiden Zuständen führen. Durch das Cocainschnupfen kann die Nasenscheidewand angegriffen bzw. zerstört werden (aufgrund der vasokonstriktorischen Wirkung). Ein Langzeitschaden des Herzens, der Lunge, des Blutgefäßsystemes sowie Teilen des hormonellen Botenstoffsystemes ist sehr wahrscheinlich.
Bei Überdosierung besteht die Gefahr einer Blutdruckkrise mit Pumpversagen des Herzens. Außerdem kann durch zentralnervöse Störungen auch Atemlähmung eintreten.


Toleranzentwicklung:
Prinzipiell ist jederlei Toleranzausbildung möglich. Es entsteht in praxi schon nach kurzer Zeit ein sehr starke psychische Abhängigkeit. Nach der Definition der WHO besteht beim Cocain- wie auch beim Amphetaminmißbrauch keine physische Abhängigkeit oder Sucht, da ein typisches Entzugssyndrom fehlt. Doch werden bei Menschen nach erzwungenem Absetzen entzugsähnliche Erscheinungen wie das Suchen nach der Droge, extremes Schlafbedürfnis, Angst, Gereiztheit und Hypaphagie und Anderes beobachtet.

Behandlung der Abhängigkeit:
Die Behandlung der Cocain-Sucht ist außerordentlich schwierig, auch deshalb, weil kein Ersatzstoff, wie bei Opiatsucht (Methadon ersetzt Heroin), also kein direktes Medikament zur Verfügung steht. Die bisherige Behandlung basiert auf Psychopharmaka und Psychotherapie. Allerdings ist in den USA in der letzten Zeit eine Behandlungsmethode entwickelt worden, die Antikörper gegen Cocain benutzt. Die Antikörper werden etwa einmal im Monat gespritzt und inaktivieren das Cocain im Blut, es hat dann keine Wirkung mehr. Dieser Ansatz einer \"Impfung\" gegen die Cocain-Sucht ist vielversprechend, doch das Medikament ist zur Zeit in der Entwicklung und Erprobung und wird vermutlich in den nächsten zwei Jahren noch nicht zur Verfügung stehen.

 
 

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