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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Behandlungsmöglichkeiten / therapie bei magersucht&bulimie



Behandlungsmöglichkeiten/Therapien/>



Allgemeine Behandlungsprinzipien
In jedem Fall ist natürlich eine frühzeitige Behandlung hilfreich. Ist die Patientin schon länger von Essstörungen betroffen und befindet sich in einer schlechten physischen Verfassung, kann eine ärztliche Behandlung oder sogar die Einweisung in ein Krankenhaus nötig sein. \"Erzwungenes Abnehmen oder Zwangsernährung berücksichtigen jedoch nicht, dass die Patientin Situationen selbst meistern kann, und behindern somit ihre Möglichkeit, eine allmähliche, flexible Kontrolle zu entwickeln\". Eine anschließende Therapie soll dazu beitragen, eigene Gefühle und Grenzen kennen zulernen und zuzulassen. Ein weiteres Ziel ist, den Körper zu akzeptieren und Bedürfnisse nicht mehr nur mit dessen Hilfe auszudrücken. Die behandelnde Person muss fähig sein, die Patientin mit ihren Essstörungen und dem damit verbundenen Selbstschutz zu akzeptieren. Gleichzeitig gilt es, einen respektvollen Abstand zu Gefühlen und Körper der Betroffenen Person zu halten. Nur so ist das Entstehen von Vertrauen als Grundlage jeder therapeutischen Beziehung möglich. Die Schwierigkeit bei der Behandlung von Essstörungen liegt darin, eine Balance zu finden zwischen der Beachtung der physischen Probleme (die jede Art von Aufmerksamkeit und Konzentration unmöglich machen und vor allem schnell lebensbedrohlich werden können) und der Richtung auf das, was hinter der Sucht liegt.



Somatische Behandlung
Eine Behandlung, die sich nur auf die körperlichen Symptome der Betroffenen konzentriert, kann natürlich nicht die Sucht selbst beseitigen. Magersüchtige Patientinnen, die in einem Krankenhaus künstlich ernährt werden, haben dadurch noch lange nicht ihr Essverhalten geändert und erleiden nach der Entlassung oft sofortige Rückfälle. Trotzdem kann die Symptombehandlung notwendig und hilfreich sein, wenn es darum geht, Leben zu retten oder die körperliche Leistungsfähigkeit zumindest soweit wieder herzustellen, dass eine Therapie möglich ist. Als Ergänzung zu anderen Maßnahmen eignet sich bei manchen Personen auch die Einnahme von Medikamenten. Insbesondere Antidepressiva können Heißhungeranfälle dämpfen und depressive Verstimmungen, die oft Begleiterscheinungen von Essstörungen sind, positiv beeinflussen. Sie regulieren den Neurotransmitter Serotonin, der das allgemeine Wohlbefinden reguliert. Diese Maßnahmen stellen jedoch nur eine Symptombehandlung dar; sie verändern weder das Essverhalten, noch behandeln sie die Probleme, die hinter der Sucht stecken.



Psychoanalyse
Die Psychoanalyse geht davon aus, dass unbewusste und unbewältigte Konflikte der Kindheit die Ursache psychischer Störungen sind. Dies ist zumindest teilweise auch bei Essstörungen der Fall. Ziel dieser therapeutischen Behandlung ist es, Beziehungsmuster und unverarbeitete Probleme bewusst zu machen und dadurch zu verarbeiten. Die akuten Symptome ( z.B. die Sucht ) werden außer acht gelassen, da man davon ausgeht, dass sie automatisch verschwinden, wenn die Verletzungen der Vergangenheit bewältigt sind und alte Verhaltensmuster erkannt wurden.


Gesprächspsychotherapie
Die Gesprächspsychotherapie beschäftigt sich im Gegensatz zur Psychoanalyse mit den aktuellen Problemen der Patientinnen. Der Therapeut verbalisiert regelmäßig, wie die Erzählungen und die Körpersprache der Betroffenen auf ihn wirken und vermittelt ihr dadurch eine Art Spiegelbild. \" Er versetzt die Klientin in die Lage, sich praktisch "von außen" zu betrachten. Dieser veränderte Blickwinkel bringt es oft mit sich, dass die Klientin ihr Handeln und Erleben besser versteht, sie es aber auch ändern kann \" . Der Therapeut gibt jedoch grundsätzlich keine Handlungsanweisungen; die Änderung der problematischen Verhaltensweisen soll durch Selbsterkenntnis erfolgen. Falls eine Person, die von Essstörungen betroffen ist, ein hohes Maß an Kontrolle behalten möchte, ist diese Therapiemethode sicher geeignet. Patienten, die hilflos sind und konkrete Ratschläge benötigen, werden sich dagegen überfordert fühlen und nur begrenzte Erfolge erzielen.


Kognitive Verhaltenstherapie
In dieser Therapiemethode geht es darum, unerwünschtes Verhalten zu erkennen und Alternativen zu entwickeln. Es wird davon ausgegangen, dass jedes erlernte Verhaltensmuster auch wieder verlernt werden kann. Bei einer Essstörung analysiert man, unter welchen Bedingungen sich das gestörte Essverhalten entwickelt hat und warum es aufrechterhalten wird. Da die Essstörung in vielen Fällen als Ersatz für fehlende Konzepte zur Lösung von Problemen und Konflikten dient, werden neben der "Symptombehandlung" andere Konfliktlösungsstrategien erarbeitet, die auf Dauer eine Stabilisierung der Fortschritte bewirken sollen. Zu Beginn der Therapie werden kurz -, mittel - und langfristige Ziele festgelegt; es wird gemeinsam erarbeitet, wie man sie erreichen kann. Des weiteren werden Regeln entwickelt, die zum Aufbau eines gesunden Essverhaltens beitragen sollen. Als Methoden werden zum Beispiel Selbstbeobachtungsprotokolle eingesetzt, die von der Patientin geführt werden müssen. Sie helfen, Auslöser, Art und Schwere der Erkrankung zu erkennen und Therapieziele zu kontrollieren. Situationen, in denen es zu einer Verschlimmerung der Symptome kommt, werden auf diesem Weg erkannt; alternative Verhaltensweisen können entwickelt werden. Die kognitive Verhaltenstherapie untersucht jedoch nicht nur Handlungsstrategien, sondern auch Gedankengänge. Die Betroffenen werden ermutigt, diese zu hinterfragen und gegebenenfalls durch Neue zu ersetzen.


Gruppentherapie
Alle Methoden der therapeutischen Einzelbehandlung können auch in der Gruppe eingesetzt werden. Die ähnliche Problematik aller Teilnehmer fördert das Gefühl, in der Sucht nicht alleine zu sein. Das Selbstbewusstsein wird gefördert; man hat die Möglichkeit, sich in den Geschichten der anderen selbst wieder zu entdecken. Bei Gruppen mit Essstörungen haben sich besonders Körperübungen bewährt. Berührungen, Massagen und Wahrnehmungsübungen fördern das Vertrauen zwischen den Teilnehmern und helfen, das verzerrte Bild des eigenen Körpers realistischer einzuschätzen und zu korrigieren. Probleme entstehen vor allem dann, wenn die Betroffenen beginnen, miteinander zu konkurrieren. Besonders magersüchtige Frauen vergleichen sich ständig mit anderen und versuchen, weniger zu wiegen, wie ihr Umfeld. Die Patienten sollten hier dazu gebracht werden, sich mehr auf sich selbst, auf ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse zu konzentrieren. Gelingt dies, kann eine Gruppenerfahrung für essgestörte Menschen sehr hilfreich sein. Die Gruppe wirkt unterstützend und kann als "Gegengewicht" zu den häufig sehr engen und verstrickten Beziehungen innerhalb der Familie erlebt werden.





Familientherapie
Wie schon gezeigt wurde, liegen die Ursachen oder Auslöser von Essstörungen oft im familiären Bereich. Sie sind Ausdruck für die Konflikte, die in der Familie existieren, um eine Art, Spannung und Stress abzureagieren. Die Familie ist ein System, das ständig aufeinander reagiert. Jedes Mitglied wird damit zu einem mehr oder weniger großen Teil der Sucht und sollte in die Behandlung mit einbezogen werden. Oft ist nicht klar, wie viel man mit seinem eigenen Verhalten zur Entstehung und Beibehaltung einer Sucht beiträgt; dies kann mit Hilfe einer Familientherapie analysiert und verändert werden. Alte, unbewusste Strukturen werden auf diesem Weg aufgebrochen und es wird klar, dass die Essstörung oft nur ein Symptom für ein Problem ist, das die gesamte Familie betrifft und unbewusst oder bewusst totgeschwiegen wird. Alle in der Familie tragen, ohne sich darüber klar zu sein, dazu bei, dass der Zustand so bleibt, wie er ist. Für ein Familienmitglied wird es schwierig, neue Möglichkeiten zu entwickeln, um die Probleme zu lösen, ohne dass die anderen ängstlich und unsicher werden und sich dagegen sträuben.

Psychodrama
Das Psychodrama gehört zwar strenggenommen zu den Gruppentherapien, besitzt aber eine völlig andere, eigenständige Methodik. Diese Therapieform basiert nicht auf dem rein sprachlichen Austausch; Gefühle und Ereignisse werden nicht nur beschrieben und analysiert, sondern in einer Art Theaterstück aktiv ausgedrückt. Es gibt dabei keine Zuschauer; auch die anderen Gruppenmitglieder sind in der Regel an der Darstellung der einzelnen, persönlichen Problematik beteiligt. Konflikte können auf diesem Weg aufgearbeitet werden. Alte Verhaltensmuster kristallisieren sich deutlich heraus und können mit Hilfe der Gruppe durch Neue ersetzt werden. Festgefahrenes Verhalten kann durch die Methodik des Rollentausches erkannt und verändert werden. Das Psychodrama bietet die Möglichkeit, sich selbst von anderen darstellen zu lassen und damit einen tieferen Einblick in die eigene Persönlichkeit zu gewinnen. Betroffene können in Rollen schlüpfen, die ihnen bisher fremd waren und damit zum Beispiel lernen, Aggressionen und Gefühle besser zu äußern. Da das Psychodrama die verbale Kommunikation überschreitet, und den Akzent auf das handelnde Moment legt, bedient es nicht das Verlangen nach Versorgung, das mit einer jeden Sucht verbunden ist. \"Das Geheimste und Stummste einer esssüchtigen Person wird öffentlich und erhält Sprache\".












Gestaltungstherapie
Bei der Mal- oder Musiktherapie soll es dem Patienten ermöglicht werden, Gefühle und Konflikte auszudrücken, die er vielleicht nicht direkt mitteilen möchte oder kann. So kann ein von dem Patienten gemaltes Bild für den Therapeuten einen wichtigen Anfang für das Erlebnis des Patienten bedeuten. Diese Verfahren werden selten alleine eingesetzt, sondern dienen zur Ergänzung anderer Therapiemaßnahmen. Zusammen lässt sich erst sagen, dass bei der Therapie von Essstörungen, schon allein um chronische Gesundheitsschäden vorzubeugen, zunächst das gestörte Essverhalten angegangen werden muss, ein langfristiger Therapieerfolg aber nur zu erwarten ist, wenn auch die der Störung zugrundeliegenden Faktoren behandelt werden. Dabei nimmt die Verbesserung des schlechten Selbstwertgefühls und der angemessene Umgang mit Problemen einen zentralen Stellenwert ein.



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Paartherapie



Ambulante, Teilstationäre, Stationäre Therapie



Gesprächstherapie

 
 

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